Ortsrundgang Hatzbach
Am 26.01.2025 hatte der Ortsverein zu einem Rundgang durch Hatzbach eingeladen. Bertram Schaub führte kundig durch den Stadtteil und gab zu den einzelnen historischen Stationen interessante Informationen.



Unser Rundgang begann an dem Nachbau eines „halben Bullen“, einem Treidelkahn. Unter „Treideln“ versteht man das Ziehen von Schiffen auf Wasserwegen durch Menschen oder Zugtiere, in der Regel nur stromauf. Stromab werden sie durch die Strömung oder den Wind angetrieben. Landgraf Karl von Hessen-Kassel, veranlasste Anfang des 18. Jahrhunderts die Planung eines Schiffweges zwischen Weser und Lahn. Ausgangsort des Kanals sollte die heutige Stadt Bad Karlshafen sein. Auch Hatzbach hätte an diesem Kanal gelegen und die Anlegestelle hätte sich vermutlich an dem Ort des Kahnnachbaus befunden.
Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Familie von Knoblauch zu Hatzbach. Am Westausgang des Ortes nach Emsdorf und Wolferode lag auf der rechten Seite der Straße die Burg, die den Baronen von Knoblauch zu Hatzbach gehörte. Im 14. Jahrhundert wurde der von Ziegenhainer Grafen errichtete Burgbau samt dem Dorf Hatzbach zu Lehen an die Familie von Knoblauch erblich vergeben. Das Lehen wurde nach 1848 Eigentum und blieb bis heute als Familienbesitz erhalten. Das Patronatsrecht über die Kirche besitzt die Fam. v. Knoblauch noch heute.


Die Kirche wurde in den Jahren 1485 – 1490 von Philip I. von Knoblauchzu Hatzbach im spätgotischen Baustil erbaut. Man verwendete die Steine der ehemaligen Burg. Die Originale der 5 Tugenden, Glaube, Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit und Mäßigkeit, die beinahe 150 Jahre in Hatzbach standen sind nach ihrer Restaurierung wieder in Marburg beheimatet und stehen dort als Leihgabe hinter dem Mineralogischen Museum. In Hatzbach stehen Abgüsse der fünf Figuren
Das Hatzbachtal ist das Tal der Mühlen und so kehrten wir zum Abschluss eines informativen Vormittags in die Kahlsmühle zum gemeinsamen Mittagessen ein.



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Die Fotos in diesem Beitrag wurden von Peter Schick zur Verfügung gestellt und unterliegen ebenfalls dem Copyright des AWO Ortsvereins Stadtallendorf.